Tourenleiter: Werner Sigrist
Teilnehmerinnen: Anna, Silvia, Christine und Ruth
Mittwoch, 06. Juli 2022
Mit dem öV reisen wir nach Lenk. Bei sonnigem Wetter treffen wir um 10:30 Uhr ein und begeben uns zum Hotel Wildstrubel das einen Steinwurf vom Bahnhof entfernt steht. Hier können wir unsere Koffern lagern. Auf der Terrasse trinken wir noch was kleines und steigen um 11:30 Uhr in den Bus ein. Dieser fährt uns zum Restaurant Simmenfälle. Zuerst gehen wir zum Aussichtspunkt wo die rauschenden Fälle im besten Winkel betrachtet werden können. Die Simme führt viel Schmelzwasser. Dann steigen wir der Simme entlang auf und können immer wieder einen Blick in die tiefe Schlucht werfen wo die Simme rauschend und tobend in die Tiefe stürzt. Wir erreichen die Quelle der Simme, Bi de sibe Brünne. Sie ist eine der bekanntesten Karstquellen im Alpengebiet. Karstquellen sind Wasseraustrittstellen, bei denen das Wasser im Gebirgskörper entlang von Klüften und Brücken fliesst und von einem relativ weit entfernten Gebiet stammt. Sie wird durch Schmelzwasser des Räzligletschers gespiesen. Wir machen bei der Quelle eine Rast. Dann brechen wir wieder auf, wandern zurück bis kurz vor dem Rezlibergli, überqueren die Simme und steigen westwärts auf Richtung Langermatte. Der Weg führt nun am Ufer des Tüebbach entlang und steigt dann steil rauf zur Alp Langermatte P.1856. Hier kehren wir ein und geniessen einen feinen Alpenkräutertee. Dann steigen wir über die Alp Ritz P.1738 ab zur Iffigenalp P.1584. Im Bergrestaurant bleibt noch Zeit für einen feinen Kaffee bevor der Bus abfährt. Dieser bringt uns nach Lenk. Wir beziehen unsere Zimmer und setzen uns dann auf die Terrasse zum Apero bevor das feine Nachtessen serviert wird. Während dem Apero besprechen wir noch unsere Tour vom nächsten Tag.
Donnerstag, 07. Juli 2022
Mit dem 08:30 Bus fahren wir wieder hinauf auf die Iffigenalp P.1584. Wir wandern durchs Iffigtal bis zur Alp Groppi P.1740. Dann geht es zuerst leicht steigend dem Hang entlang Richtung Hohberg. Das obere Drittel wird dann recht steil bis zum Hohberg P.1934. Der Bergweg führt uns nun über einen langen Rücken hinauf zum Iffighore P.2378. Wir wandern durch eine farbenprächtige, vielfältige Alpenflora. Am Wegrand und mitten auf dem Weg entdecken wir auch Edelweiss. Immer wieder versuchen wir all die Blumen zu identifizieren, was nicht immer gelingt. Kurz vor dem Gipfel wird die Sicht frei auf den smaragdgrünen Iffigsee. Während dem ganzen Aufstieg haben wir das Wildhorn im Blick. Auch die Wildhornhütte sichten wir. Auf dem Gipfel ist unsere Mittagsrast. Dabei geniessen wir die herrlich Aussicht auf die unzähligen Gipfel. Es weht ein frischer Wind. Gestärkt gehen wir in den Abstieg. Beim P.2174 entscheiden wir uns für eine Aufteilung der Gruppe. Drei Teilnehmer wandern über den Iffigsee zurück zur Iffigalp. Die anderen zwei steigen in westlicher Richtung auf zum P.2381 und steigen dann ab zum Tungelpass P.2084. Weiter geht es zum Stüblenipass P.1992. Ein weiterer Anstieg bringt uns zum Stübleni P.2077. Hier erwartet uns eine intressante Krater- und Moorlandschaft. Stübleni und Gryden bestehen vorwiegend aus Gipsgestein sowie aus Rauhwacke. Während das Gipsgestein aus Kalziumsulfat besteht, stellt die Rauwacke ein zellenartiges Kalk- oder Dolomitgestein dar, aus dem der Gips herausgelöst worden ist. Diese Gesteine sind vor rund 200 Mio. Jahren durch Verdunstung in einem untiefen Meer entstanden. Das fast weisse Gipsgestein ist relativ weich und erosionsanfällig (Auflösung durch Regenwasser). Im Untergrund kann sich, wie im Gebiet Stübleni und Gryden, ein Karstsystem bilden, in welchem das Regenwasser weiter talwärts fliesst. Dieses Karstsystem führt in gewissen Gebieten dazu, dass sich an der Oberfläche des Geländes trichterförmige Einsturzlöcher bilden, so genannte Dolinen. Im Gebiet Stübleni/Gryden sind diese Dolinen sehr zahlreich, so dass sich hier eine augenfällige Kraterlandschaft bilden konnte. Die Landschaft wird ausgiebig fotografiert. Dann machen wir uns auf den Weg zum Betelberg. Mit der Gondelbahn schweben wir wieder hinunter nach Lenk. Bei einem kühlen Bier auf der Terrasse des Hotels lassen wir die lange aber schöne Tour ausklingen.
Freitag, 08. Juli 2022
Heute starten wir wieder um 08:30 Uhr. Mit dem Bus geht es hinauf aufs Laubbärgli P.1847. Wir steigen auf zum Schatthore P.2085. Hier geniessen wir die schöne Aussicht hinab nach Lenk, aufs Wildhorn, den Wildtrubel und unzählige andere Gipfel. Die Wanderung geht weiter über die Obere Seewle P.2114 und dann steil hinauf zum Tierberg P.2371. Vom Gipfel blicken wir hinunter nach Adelboden und zum Hahnenmoospass. Wir sind dabei das Panorama zu bestaunen und zu fotografieren als ein Geier über uns hinweggleitet. Dann kommt ein zweiter, ein dritter, ein vierter, ein fünfter und als Abschluss noch ein sechster. Zuerst tippen wir auf Bartgeier. Nach der Sichtung der Fotos zu Hause musste ich feststellen, dass es Gänsegeier waren. Diese sind vor allem in den Pyrenäen heimisch, drängen jedoch in den letzten Jahren immer mehr nach Norden vor und können ab und zu auch bei uns in den westlichen Alpen beobachtet werden. So oder so war es eine eindrückliche Begegnung. Sie tauchen lautlos auf und gleiten innerhalb von Sekunden an einem vorbei. Beeindruckt von dieser Sichtung steigen wir über den Laveygrat zum Hahnenmoospass P.1949 ab. Immer wieder stehen wir still und bewundern die Blumenpracht und die unzähligen Schmetterlinge die die Blumen besuchen. Auf dem Pass kehren wir ein, trinken und essen was kleines. Nächstes Ziel ist der Metschstand P.2087, die Bergstation der Gondelbahn. Wir wandern zum Bummerepass P.2055. Hier besteht noch die Möglichkeit auf das Rägeboldshore P.2193 zu steigen. Zwei Teilnehmer entscheiden sich noch aufzusteigen. Die anderen wandern zur Bahn und fahren runter ins Tal. Auf der Hotelterasse treffen wir uns dann wieder zum wohlverdienten Bier.
Samstag, 09. Juli 2022
Am heutigen Tag gibt es noch eine kurze Wanderung, denn es ist der Abreisetag. Wir starten wieder um 08:30 Uhr, wandern durch Lenk zum Campingplatz, an diesem vorbei zum Lenkersee (in der Karte als Rohresee vermerkt). Ein hoher Schlifgürtel versperrt die Sicht auf den See. Es gibt jedoch eine Plattform die man besteigen kann um einen Blick auf den See zu erhaschen. Weiter geht es zum Weiler Ey. Dort überqueren wir den Iffigbach und wandern auf der rechten Seite dem Bach entlang. Bei Inderi Ey geht es kurz steil die Engi hoch. Dann führt der Weg durch den kühlen Wald, immer entlang dem Iffigbach, angenehm steigend hinauf zum Iffigfall. Von weitem sehen wir den stiebenden Iffigfall. Das Wasser stürzt 110 m über die Felsen ins Tal runter. Wir schiessen ein paar Fotos und machen uns auf den Rückweg nach Lenk, auf dem gleichen Weg wie wir aufgestiegen sind. Auf der Hotelterasse Essen und Trinken wir noch was kleines bevor wir die Heimreise antreten.