Teilnehmende: Johanna, Nicole, Heinz, Georg, Jürg, Marcel, Peter, Walter, Markus
Nach einer langen OeV Fahrt erreichen wir das Schellenurslidorf Guarda. Aber wo ist der Schnee? Etwas oberhalb in grüner Umgebung können wir aber auf dem schneebedeckten Strässchen unsere Tour starten. Durch grüne Wälder und durch eine knappe schneebedeckte Landschaft erreichen wir die Tuoi-Hütte auf 2250m. Nach Zimmerbezug verbringen wir den Rest des Nachmittags mit guten Gesprächen und Kartenspielen. Die Hütte ist genau richtig für uns. Eine super Hüttenwartin genug Schlafplatz und Innentoilleten
Am Samstagmorgen animiert der Sturm um die Hütte nicht so für den Start in den zweiten Tourentag, aber es soll ja besser werden. Um 8 Uhr geht es in Sturmkleidung los. Johanna zieht die Spur durch den spärlichen Schnee, die schneegefüllten Mulden und über vom Wind abrasierte Flächen. Trotz offenen und trockenem Wetter macht uns der starke Wind mit den heftigen Böen zu schaffen. Unser heutiges Ziel ist der Hintere Jamspitz (3156m). Auf einem Sattel sehen wir schon das Gipfelkreuz. Erst traversieren wir aber im Ausland (Österreich) einen harten Hang bis zum Gipfelaufstieg der auf der Hinterseite ist. Die letzten Meter steigen wir zu Fuss hoch. Das Panorama ist super. Der Wind jagt uns aber bald wieder hinunter. Nun kommt für einige das erste Highlight des Tages. Steilhangabfahrt mit den Fellen an den Ski. Man ist sich danach einig - es war schwierig.
Bei der Mittagspause auf dem Pass bestaunen wir die sagenhaften Wolkenformationen über dem Alpenpanorama. Jetzt folgt das zweite Highlight. Eine super Tiefschnee Abfahrt. "Leider" wird diese unterbrochen durch die Idee nochmals Felle zu montieren und in einen Kessel hoch zu steigen, um noch mehr schönen Schnee zu haben. Johanna war nicht zu bremsen, erst eine Felswand 50m unterhalb des schon bestiegen Gipfels stoppte sie. Inzwischen ist der Himmel fast wolkenlos, aber der Wind ist nicht abgestellt. Die zweite Abfahrt ist nicht mehr so super, später sogar eher schwierig mit viel Bruchharst. Zur Zvierizeit sind wir zurück in der Hütte. Neben Gesprächen und Kartenspielen ist da noch die Diskussion über die heutigen absolvierten Höhenmeter. Man findet einen Kompromiss es waren total 1400-1500m. Auf keinen Fall aber 1700m. Die einen kommen zur Einsicht, dass sie ihre Sportuhren mal überprüfen müssen.
Mit der Hoffnung auf nachlassendem Sturm, wird am Sonntag der Start auf 10.00Uhr verschoben. Die einen haben schon heimliche Gedanken über eine frühe Heimreise. Aber wild entschlossen nehmen wir den Schnee unter die Ski und steigen Richtung Piz Jeramias. Still und einsam ziehen wir aufwärts durch den unverspurten Schnee. Ein paar Passagen sind aber etwas rutschig. Auf dem Grat machen wir bei kritischer Sturmstärke das Skidepot und montieren die Steigeisen. Nun kommt das Highlight des Weekends. Wir kämpfen uns eine Stunde lang zum 50m höher gelegenen Gipfel (3086m). Der vom Wind abgelagerte "Griesschnee" gab absolut keinen Halt bedeckte aber den felsigen Untergrund so, dass man bei jedem Schritt den Halt auf dem Geröll ertasten musste. Völlig fertig geniessen wir oben bei erstaunlicher Windstille die Aussicht und schauen dem stürmisch über den Kamm ziehenden Nebel zu. Dass wir nur auf einem Vorgipfel sind stört uns im überhaupt nicht. Nach einer weiteren Stunde Abstieg schnallen wir die Ski wieder an und fahren im anspruchsvollen Schnee so elegant wie möglich zurück zur Hütte. Dort laden wir den Rucksack mit den deponierten Utensilien wieder voll und unter leichtem Druck der Tourenleiterin fahren wir Richtung Guarda ab. Trotz mehrmaligen Ski-Tragepassagen auf dem aperen Weg schaffen wir das Postauto mit Reserve. Nach einer langen Heimfahrt sind wir um 20:00 wieder im Unterland.
Zum Schluss möchte ich unserer Torurenleiterin Johanna und dem Co-Leiter Heinz ganz herzlich für die drei super organisierten und abwechslungsreichen Tourentage danken.
Markus