Leitung: Johanna Mösinger / Christian Siegle
Teilnehmer: Nicole Spiess, Micha Hensen, Pirmin Sigron, Georg Vanz
So., 24.3.2024
Die Wetter- und Schneeverhältnisse waren alles andere als einfach. Das Wallis mit der Panossière-Hütte kam nicht in Frage, und so versprach das Silvretta-Gebiet auf der nördlichen Seite der Alpen am ehesten einigermassen gutes Wetter. Mit dem Rail-Jet fuhren wir komfortabel bis Bludenz, danach mit Zug und Bus ins Montafon hinein. In Partenen führte uns die Vermunt-Bahn zu einem «Tunnelbus». In horrendem Tempo fuhr der Bus durch lange Stollen. Im Schneetreiben erreichten wir die Bielerhöhe, und unsere Unterkunft, das Madlenerhaus (1986m). Eine vorgezogene Jause half uns anzukommen. Der Nebel lichtete sich etwas, und so konnten wir uns doch zum Hennekopf (2704m) aufmachen. Zuoberst beim Gipfelkreuz war dann die Sicht gegen Null gesunken, und es stürmte ungastlich. Christian fand aber den Weg gut nach unten, und der lockere Schnee machte es uns auch nicht unnötig schwer. Die Bewirtung mit einem 4-Gänger abends war bestens – wir genossen den Hotel-Standard mit gepflegtem Gastraum, Dusche und beheiztem Skiraum.
Mo., 25.3.2024
Wie von Meteo angekündigt war der Montag der Sonnentag. Nach dem ausgezeichneten Frühstück ab 07:00 (an dieser Zeit gab es nichts zu rütteln) zogen wir los, aus lawinentechnischen Gründen östlich um den Silvrettasee herum ins recht flache Klostertal hinein. Auch gefühlt nach Stunden unterwegs konnte der Höhenmeter kaum Fortschritte anzeigen. Erst spät zog es an. Ueber den Klostertaler Gletscher gewannen wir an Höhe, und gelangen zu einer markanten Scharte mit imposantem Blick zum Silvrettahorn und vielen weiteren Gipfeln. Der Schlussaufstieg auf die Schneeglocke (3223m) forderte dann schon noch etwas, die letzten wenigen Höhenmeter meisterten wir zu Fuss. Die Sicht war einmalig – der starke Wind erlaubte aber keinerlei Gipfelrast! Die Abfahrt dann war Spitzenklasse. Kaum endende Hänge von bestem Pulver! Auch die Rückfahrt durch das lange Tal ging lockerer als zuerst vermutet. Frisch geduscht erwartete uns abends erneut eine tolle Vesper. Danach reichten Zeit und Kräfte noch bei Weitem für eine intensive Runde Molotow. Aber auch hier zeigte sich, dass Micha die Jass-Gene seines Grossvaters übernommen hatte, einst ein Jass-Grossmeister im Kanton Thurgau.
Di., 26.03.2024
Während der Nacht rüttelte der Wind bedrohlich am Madlenerhaus. So waren wir am Morgen doch erfreut zu sehen, dass es nicht so dramatisch war. Wir hatten beschlossen, wegen dem anrollenden Föhn mit weiteren Schneefällen schon heute nach Hause zurückzukehren. So gelangten wir durch Kromertal, vorbei an der Saarbrücker Hütte zur Seelücke (2770 m) an der Schweizer Grenze. Das altehrwürdige Zollhäuschen war allerdings verweist. Daneben ragte der Grosslitzner als absolut markante Felsnadel in den Himmel. Mit einem Abstecher zum Litznersattel schlossen wir die Tour ab. Das heisst, die letzten knapp 100 Hm liessen wir weg, zu steil schien uns der Schlusshang. Es hatte sich aber gezeigt, dass bei den herrschenden Bedingungen mit Wind und Triebschnee Vorsicht sehr ratsam war. So gab es diese Tage in der Gegend mehrere Lawinenniedergänge. Die Talfahrt zum Vermuntstausee gestaltete sich dann etwas als Wettlauf gegen die Zeit. Man wollte das Büsschen unten am See mit Anschluss an die weiteren Bahnen noch erreichen. Dies gelang nur teilweise. So kamen wir dafür zu einer erstaunlichen Odyssee durchs Rheintal bis nach Bregenz, ehe wir in die Schweiz und nach Bülach zurückkehrten. Was bei weiten nicht tragisch war.
Johanna und Christian, herzlichen Dank für diese tollen, abwechslungsreichen Tourentage und die sichere Planung der täglichen Unternehmungen.
Georg