Leiter Pirmin und Micha Teilnehmer: Esther, Peter, Sophie und Duri. Ein Wochenende in der Skitouren Region Bivio, so war zumindest ursprünglich der Plan. Da uns der Winter alles andere als verwöhnt, wurde die Region kurzerhand etwas grosszügiger bemessen, so dass der Oberalppass als Ausgangspunkt dienen kann. Treffpunkt ist Zürich HB 7:05 Uhr im Zug Richtung Tessin, bereits stauen wir ein erstes Mal, wer hätte gedacht, dass der Zug um diese Zeit bereits so voll ist. Wie wir noch feststellen werden, ist das Zugwandern dieses Wochenende ein fester Bestandteil unseres Programms. Kurz nach 9 Uhr wir sind in Andermatt, haben eine letzte Gelegenheit Verpflegung etc. einzukaufen und Sophie stösst zu uns. Nun sind wir komplett. Das Wetter sieht gar nicht so schlecht aus. Pazolastock wir kommen. Nachdem ich vor einer Woche den Pazolastock grau in grau geniessen durfte, steigt in mir steigt die Hoffnung auf dieses Mal etwas von der Aussicht geniessen zu können. Auf dem Oberalppass zeigt sich das Wetter von seiner garstigen Seite. So wird das nichts mit dem Pazolastock. Also Fell weg und 200 Höhenmeter Richtung Tschamut runterfahren. Das wird ja heiter werden, neben dem Wetter löst auch der Schnee in keinem von uns einen Begeisterungssturm aus. Wir stellen uns auf einen Hüttentag ein und ziehen los. In der Maighelshütte angekommen wollen wir nun aber doch nicht den ganzen Tag drinnen verbringen. Nach einem Kaffee und feinen Kuchen haben Primin und Micha bereits ein neues Programm für uns ausgedacht. Piz Tagliola soll es sein, da sich das niemand merken kann, nennen wir unser neues Ziel kurzerhand von nun an Piz Ravioli. Zuerst geht es nochmals 100 Höhenmeter runter, niemand verspürt Lust die Felle dafür wegzunehmen, wir fahren kurzerhand mit aufgezogenen Fellen runter. Nun geht es mässig aber stehig hinauf, von unseren Tourenleitern immer gut gespurt, die steilen Hänge werden auf Grund der Lawinenstufe umgangen. Kurz nach dem Lolenpass zeigt sich kurzzeitig sogar die Sonne. Wer hätte das gedacht. Auf dem Gipfel stellt sich die Frage nach der besten Abfahrt, ein Hang ist zu steil, ein anderer nochmals ¾ Stunde entfernt, wir beschliessen den Rückweg entlang unserer Aufstiegsspur unter die Ski zu nehmen. Wow, der Schnee ist so gut, dass wir etwas weiter als nötig abfahren. Dieser letzte Hang ist der Hammer, bei der Kondition von einigen von uns gibt es noch Luft nach oben und wir wissen wieder welche Muskeln beim Tiefschneefahren beansprucht werden. Den kurzen Aufstieg zur Maighelshütte nehmen wir bester Laune. In der Hütte angekommen stellen wir fest – sofern man den Garmin glauben kann – über den Tag sind 1'200 Höhenmeter zusammengekommen. Kurz nachrechnen – Garmin dürfte recht haben. Vor dem Essen ist noch Zeit für ein Kartenspiel. Den Namen kann ich mir nicht merken, mein Kopf ist mit den Regeln mehr als ausgelastet. Gewinn tue ich gerade nicht. Nicht so wichtig, lustig ist es und die Zeit bis zum Nachtessen vergeht im Flug. Nach einem feinen Nachtessen verkünden uns Micha und Pirmin das Ziel für Morgen. Badus, so richtig glauben kann das noch niemand, sind die Wetterprognosen doch noch schlechter als für heute. Morgen Sonntag wollen wir gemütlich angehen, trotzdem geht es schon bald ins Bett, die Müdigkeit siegt.
Sonntagmorgen das Wetter macht der Prognose alle Ehre, so wird das wohl nichts mit dem Gipfel. Da das gestrige Programm und das Knie von Ester nicht kompatibel waren, beschliesst Ester einen Hüttentag einzulegen. Wir anderen machen uns bereit und wollen uns überraschen lassen, wie weit wir kommen. Bereits muss die erste Entscheidung gefällt werden. Anfellen und wiederum mit Fellen runterfahren oder erst später anfellen? Micha entscheidet sich für eine Kombination, ein Ski mit Fell, einer ohne. Im Trottinettstyle nutzt er den Schwung der Abfahrt für die Durchquerung der Ebene. Nun geht es aber bereits bergauf, so langsam bessert sich das Wetter und somit auch unsere Stimmung. Irgendwann scheint die Sonne – so geht Skitouren – einige sind im T-Shirt unterwegs. Die Routenwahl ist nicht immer ganz einfach, unsere Tourenleiter ziehen aber eine schöne, sichere Spur. So erreichen wir nach etwas mehr als 600 Höhenmeter den Grat. Hier erstellen wir das Skidepot, ziehen zur Sicherheit Steigeisen an und nehmen eine kleine Stärkung zu uns. Micha erkundet den Weg und Primin erklärt uns nochmals den Gebrauch von Pickel, Steigeisen und Stock. Als Neuling auf diesem Gebiet bin ich für alle Tipps und Tricks sehr dankbar. Bereits geht es auf dem Grad Richtung Gipfel, nach kurzer Kletterei erreichen wir den Badus. Wir geniessen die schöne Aussicht und einen Gipfel-Dino, den Gipfelschnaps verschieben wir auf später. Zurück im Skidepot stärken wir uns nochmals und bereiten uns für die Abfahrt vor. Die ersten Hänge sind einfach traumhaft, wir geniessen es in vollen Zügen. Unten angekommen, hat uns Ester bereits entdeckt, so dass niemand anfellen und zur Hütte hoch muss. Auf dem Hüttenweg fahren wir bis zur Passstrasse. Da auf der Passstrasse kein Schnee liegt, ist die Abfahren nach Tschamut keine Option. Noch einmal fellen wir an. Micha schlägt ein zügiges Tempo an. Auf dem Oberalppass zeigt sich, dass die Tempowahl perfekt war, keine fünf Minuten, bis unser Zug fährt. In Andermatt nutzen wir den kurzen Aufenthalt wiederum für einen Kioskbesuch, ein so schöner Tag will schliesslich gefeiert werden und dazu haben wir auf der Heimreise ausreichend Zeit.
Allen vielen herzlichen Dank, es war grossartig mit euch. Ein spezieller Dank für die Organisation und Durchführung geht an Micha und Pirmin.