Wir klettern im Ruogig Mehrseillängen nach Lust und Laune und biwakieren an einem schönen Plätzchen. Das Niveau der meisten Routen, die 4 bis 7 Seillängen lang sind, starten bei einem 5a. Es hat aber auch Routen für solche, die schwerer klettern möchten. Ins Ruogig gelangen wir bequem mit der Seilbahn ab Bürglen-Brügg und wandern dann in rund 30' zum Biwakplatz.
Komplettes MSL-Material mit Abeseilzeugs. Biwakmaterial (Mätteli, Schlafsack etc.). Gute Laune.
Picknick und Proviant für während der Kletterei. Wir kochen gemeinsam Znacht und sprechen uns vorher noch ab, was wir essen möchten und wer was mitbringt.
Seilbahn: Fr. 20.-
ÖV gemäss persönlichem Abo
Mehrseillängenklettern im Ruogig
Organisation: Samuel Perret
Teilnehmer: Lars Jäger, Peter Homberger, Martin Stöver (Gast)
Das Wetter liess die Woche durch nichts gutes ahnen, was sich dann am Wochenende glücklicherweise nicht bewahrheitete. Die Teilnehmerzahl schwand immer tiefer, so dass wir nur zu dritt unterwegs gewesen wären. Eine allfällige Ersatztour, nur für den Sonntags war auch bereits in Diskussion, bis schliesslich noch jemand als Gast gefunden wurde. Somit konnte das ersehnte Biwak und die beiden Klettertage in Angriff genommen werden. Gepackt mit guter Laune, Kletterausrüstung, Schlaf- sowie Biwaksack und den sonstigen benötigten Materialen trafen wir uns am Samstag 8:35 am Hauptbahnhof Zürich. Nach einer kurzweiligen Fahrt nach Bürglen Brügg sah der Plan vor, dass wir mit der Ruogig Seilbahn hinauffahren würden. Zu unserem Erstaunen war jedoch die 2. Sektion in Revision, was zu einer kleineren Planänderung führte. Vom selben Abfahrtsort nahmen wir dann die Seilbahn hinauf nach Biel und danach einen ca. stündigen Marsch unter die Füsse, bis auf ein Platau auf ca. 1900 MüM am Fuss des Spilauerstockes. Zur Kletterei unbenötigtes haben wir deponiert und mit Regenschutz versehen, bevor wir eine weitere 3/4 Stunde durch Geröll direkt unter die Felswand aufstiegen. Belohnt wurden wir bei angenehmen Temperaturen mit einer schönen Kletterei in der Route Putztifel. Der Abstieg durch ein Couloir war dann schon ein wenig herausfordender, da wir im Couloir Steinschlag und Restschnee antrafen. Somit ging jeder einzeln am Seil herunter und verliess jeweils am Ende des Seils die Falllinie. Nach einiger Zeit konnten wir uns dann wieder im Geröll in Richtung Schlafplatz begeben. Die Sonne ging gerade nieder als wir am Lagerplatz unseren Aperos mit Bier und rohem Gemüse genossen. In der Zwischenzeit kochten auch schon die Teigwaren und die Tomatensauce. Dazu teilten wir uns eine gute Flasche Rotwein. Nach dem Essen und gereinigten Pfannen schlüpften wir gegen 21:30 Uhr in unsere Schlafsäcke und erwachten wegen 8:00 Uhr am Sonntagmorgen. Nach dem Frühstück berieten wir uns für die Sonntagstour und entschieden uns nochmals für den Spilauerstock, jedoch diesmal die schwierigere Route Namens Südwand auf der linken Seite. Spätestens nach erneutem 1/2 stündigen Aufstieg durch das Geröll wussten wir wieso diese Route schwieriger war. Die gesammte Route war sehr brüchig und anfällig auf Steinschlag. Jeder Griff und Tritt musste genau inspiziert und abgeschätzt werden. Leider gelang es uns nicht die Route so zu klettern, dass wir keine kleineren Steine auslösten. Diese Route hat einiges von uns abverlangt und viel Zeit in Anspruch genommen. Als wir dann endlich oben angelangt sind, stand uns dasselbe Couloir wieder bevor. Dieses kannten wir bereits vom Vorabend, was uns zeitlich entgegen kam. Angesichts der fortgeschrittenen Zeit, wollten wir das letzte Bähnli noch erreichen und schritten im Marschtempo dem Biwak entgegen. Kurz vor dessen erreichen, brach ein Gewitter über uns herein, so dass wir nicht ganz trocken blieben. Mit allem Gepäck ging es weiter der Bergstation entgegen, welche wir 10 min. vor der letzten Gondel erreichten. Im Zug gönnten wir uns noch den aufgeschobenen Lunch und etwas zu trinken und erreichten Zürich gegen 21:30 Uhr. Es waren zwei hervorragende Tage bei guten Wetterbedingungen und super Laune. Vielen Dank an Samuel für die ausgezeichnete Organisation, sowie den Durchhaltewillen die Tour absolvieren zu können.
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