Dieser Grat ist eine kleine Tour für sich. Das luftige Ambiente, der ausgezeichnete Fels und der Tiefblick aufs Mittelland, vor allem, wenn im Herbst ein Nebelmeer unter ihm liegt, sind phantastisch. Wir wandern von Selzach in ca. 1,5 Stunden zum Wandfuss und haben danach 9 Seillängen Gratkletterei (Edelgrat) vor uns. Am Schluss gibt es die Option die Route Zuckerstock (1 SL, 4c) anzuhängen. Anschliessend dann ein sanftes hinauf-wandern auf einen Aussichtspunkt, wo wir nochmals eine Rast einlegen und die Aussicht geniessen können. Der Rückweg erfolgt über Wanderwege nach Selzach zurück.
Kletterausrüstung mit Klettergurt, Helm, Kletterfinken, 3 Schraubkarabiner, 5 Expresse, Selbstsicherung (Nabelschnur), Prusik und Abseilgerät, 2-3 Schlingen
aus dem Rucksack
ÖV-Billett
Kletterführer Plaisir Jura
Max. 5 Teilnehmer
Durchführung per Mail
Klettern Ponte Brolla 17.09.22
Teilnehmer: Stefanie Hänseler, Marie-Theres Nägeli, Jannis Lauffer, Esther Knabenhans, Markus Nägeli (TL)
Die regnerischen Wetterprognosen für den Jura veranlassten Markus, die geplante Kletterei auf den Brüggligrät ins Tessin zu verschieben, wo wir dann auch einen weiteren Sommertag geniessen konnten. Bis es jedoch soweit war, funkten die Tücken der SBB-Technik mächtig in unseren Zeitplan hinein.
Unser Treffpunkt war in Zürich im IC 2 mit Abfahrt um 07.05 nach Bellinzona und von dort weiter nach Locarno und Ponte Brolla. Pünktlich sass unsere Gruppe im Abteil beisammen und schmiedete Pläne für den kommenden Tessinergneis. Doch der Zug stand still. Nach weiteren zehn Minuten stand unser IC immer noch im Zürcher Hauptbahnhof als eine Lautsprecherdurchsage eine technische Störung am Zug bekannt gab. Endlich, nach abermals zwanzig Minuten rollte die Bahn zum Hauptbahnhof hinaus und, auf fahrplanbedingten Umwegen kamen wir mit großer Verspätung in Bellinzona an. Der Anschlusszug fiel aus, wie konnte es aus anders sein? Die nächste Verbindung war erst in dreissig Minuten. Mit einer stündigen Verspätung trafen wir schliesslich in Ponte Brolla ein.
Zum Glück sind die Zustiege zu den Kletterrouten nicht allzu lang. Bald waren wir ausgerüstet und starteten mit einer Dreier- und einer Zweierseilschaft die Mehrseillänge Namens Verme Verde (grüner Wurm) auf den Castelliere.
Zuerst balancierten wir über eine feine Platte, weiter durch Dornengebüsch und Grasbüschel zum zweiten Stand. Dann kletterten wir eine athletische Wand empor, über ein Eck zum dritten Stand. Der Wand entlang, am kurzen Seil gehend, fanden wir die Fortsetzung unseres grünen Wurmes. Nach dem nächsten Stand in der Platte, folgte eine spannende Querung der Platte und führte dann wieder eine feine Wand empor. Die letzten zwei Seillängen boten leichte Klettereien und immer bessere Fernsicht in die Tessinerberge.
Der grosse, flache Gipfel des Castellieres bietet sich an für ausgiebiges Picknicken. Danach wanderten wir noch zwanzig Minuten bis zum Kastell hinauf und von dort auf dem Wanderweg nach Ponte Brolla hinunter. Das Grotto America lud ein, auf unsere gelungene Besteigung des Castellieres anstossen.
Die Heimfahrt verlief mit deutlich kleineren Verspätungen und gutgelaunt und wohlauf kamen wir in Zürich an.
Unserem Tourenleiter Markus danke ich im Namen der Gruppe für die gelungene Ausweichtour. Gerne kommen wir wieder mit.
Marie-Theres
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