Grosses Schärhorn

Walti, unser ursprüngliche Tourenleiter, musste sich kurzfristig abmelden, weil er Anfang Woche erkrankte. Vom Zürich HB konnten wir bis Linthal sitzenbleiben. Das Alpentaxi wartete bereits wie bestellt auf uns. Der Fahrer sagte uns, dass nicht viele bei dem Wetter in die Berge fahren, während es bereits leicht regnete. Er rührte die Werbetrommel für seine Tour mit dem Postauto nach Indien und zurück. Wir packten unsere Regenhüllen aus dem Rucksack, jedoch mit der Hoffnung, dass es bald vorbei ist. Während dem steilen Aufstieg war es weiterhin wechselhaft. Bei der ersten grösseren Pause hat sich Peter zur Umkehr entschieden. Der zu schnelle Aufstieg führte bei ihm zu einem Schwindel. "Es wird nicht besser", meinte er. Bei einer schönen Hochebene kamen wir an einem wunderschönen Fluss vorbei, der sich später richtig tief durch den Fels grub. Sogar Kühe weideten. Das Wetter tat auf und der zweite grosse Anstieg verlief mehr über Fels. Das letzte Stück meisterten wir über Schnee. Dieser weite, anstrengende Weg mit über 1‘600 Höhenmeter lohnte sich für die tolle, exponierte Planurahütte. Sie liegt in einem grossen Windkessel aus Schnee und Eis mitten in der weiten Gletscherlandschaft. Der Wind zog um uns und wir suchten die warme Stube. Das Schärhorn war vernebelt und zeigte sich für die weiteren Stunden nicht. Wir spekulierten über das Wetter, was morgen wohl mit sich bringt? Regen und Gewitterzellen sagte es voraus. Christian war optimistisch und wir setzten uns nochmals zur letzten Sonnenzeit ausserhalb der Hütte hin. Der Tödi schien so nah, und von hinten eher fremd für uns. Donner und Blitze mit starkem Regen beobachteten wir nach dem feinen z‘Nacht. Pilzsuppe mit vielen Pilzen, Salat und Reis mit einem Voressen. Wir stellten den Wecker auf 5.30 Uhr. Christian flüsterte durch den Schlafsaal, dass wir weiterschlafen können. Auch nach dem Morgenessen sah das Wettern nicht besser aus. Alles zu nebelig und regnerisch. Nach längerem hin und her und dem Vorschlag der Hüttenchefin für die Claridenhütte entschieden wir uns für den direkten Abstieg zurück über Tierfed. Müde und mit schweren Beinen kamen wir in Linthal an und gönnten uns ein wohlverdientes Bier oder Most. Wir sind stolz auf unsere geleisteten 2‘460 Höhenmeter und 20 km in 6.5 Stunden mit Mittagessen. Wir danken Christian und Nicole für die tolle Tour.
Teilnehmer: Ray, Tamara, Jürg, Adrian, Paul und Peter